Im Unterricht folgt man als Schüler*in nach dem gängigen Schulsystem dem
Unterricht Woche für Woche. Man macht Hausaufgaben für die nächste Stunde,
beteiligt sich am Unterricht und lernt für die Klausuren. Manche mehr und manche
weniger. Für mich fühlte sich die Schulzeit sehr geordnet an und trotz des damit
verbundenen Stresses ziemlich bequem. Wer gut mit der vorgelegten Struktur
zurechtkommt, der kann sich ihr fügen und wird keine Probleme damit haben immer
das von ihm geforderte zu Lernen.
Meiner Meinung nach geht Individualisiertes Lernen nach dem Daltonkonzept weit
über das Lernen des geforderten hinaus.
Man lernt nicht nur die Inhalte der Unterrichtsfächer, sondern auch wie man selbst
am besten lernt und welche Bedingungen für einen individuell optimal sind.
Lerne ich morgens gerne Mathe, weil ich noch frisch im Kopf bin? Oder ist es mir
dafür zu früh und ich fange lieber mit dem Schreiben eines Textes oder der
Recherche für eine Präsentation an?
Bin ich morgens immer träge und dafür abends motivierter, oder ist es genau
andersherum?
Mit diesen Fragen wird man konfrontiert, wenn man freier lernen soll.
Dalton fordert jeden auf sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und das Lernen zu
lernen.
Wenn man es schafft für sich einen Lernrhythmus zu finden, in dem man sich wohl
fühlt, kann es einem dadurch leichter fallen sich für die Bearbeitung der Aufgaben zu
motivieren. Man entscheidet sich in diesem Moment dann bewusst dazu die
Aufgaben zu bearbeiten und geht somit im Optimalfall aktiver und motivierter an die
Bearbeitung heran.
Es ist bekannt, dass jeder Schüler und jede Schülerin unterschiedliche Bedürfnisse
beim Lernen hat.
Die Individualität und Flexibilität innerhalb der Schule und des Unterrichts, die ein
Konzept wie das Daltonkonzept versprechen, halte ich für richtig und betrachte dies
als große Chance für jeden Schüler und jede Schülerin.
Und deshalb habe ich an der Entwicklung eines solchen Konzeptes an meiner
Schule mitgearbeitet.
Lorena Kipper
Schülersprecherin der Carl-von-Weinberg-Schule, Frankfurt